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Sicher wohnen im Quartier

Jeder Einbruch ist einer zu viel – leider geschehen Einbruchdelikte wieder vermehrt, nachdem in den letzten Jahren die Fallzahlen deutlich zurückgingen. 15.800 Einbrüche und Einbruchversuche gab es im ersten Halbjahr 2023 in Wohnungen und Häuser in Nordrhein-Westfalen. Die Kriminalstatistik des Landes Nordrhein-Westfalen zeigt, dass die Fallzahlen von Januar bis Juni 2023 zeigen ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr, ein spürbarer Anstieg. 2022 waren es noch 12.300 Fälle.

Was macht Wohnquartiere sicher?

Die Sicherheit in und rund um Wohnung und Quartier lässt sich durch mehrere Aspekte erhöhen. Schon der Weg nach Hause, in die eigene Wohnung, sollte sicher sein. Dunkle Ecken, unübersichtliche Innenhöfe und verwinkelte Gebäude sorgen für Angsträume, in denen Kriminelle schnell übersehen werden. Die Planung der Quartiere sah die Vermeidung solcher Zonen und Beleuchtungskonzepte vor, die breite Sichtachsen und eine gute Übersicht im Wohnquartier schaffen konnten. Eine umfassende Ausleuchtung von Innen- und Außenflächen, gute Schließ- und Verriegelungssysteme machen es schwierig, ungesehen und schnell in die Wohnungen zu kommen. So werden „Angsträume“ vermieden“, erklärt Niels Klein, Vorstand der Düsseldorfer Spar- und Baugenossenschaft eG (DüBS). Dieser Ansatz wurde im Wohnquartier „Sonnenblumenfeld“ der Düsseldorfer Spar- und Baugenossenschaft eG (DüBS), der Großwohnsiedlung „CityWohnpark“ der GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH und dem Wohnquartier von Vonovia im Essener „Eltingviertel“ verfolgt.

Einbruchschutz durch Sicherheitstechnik

Selbstverständlich ist die Installation von einbruchhemmender Technik, etwa durch verstärkte und sichere Beschläge an Haus- und Wohnungstüren oder abschließbare Fenster, eine lohnende Investition in die Sicherheit für Mieterinnen und Mieter. Schließlich zählt jede Sekunde, die Kriminelle beim Einbruchversuch benötigen: Je länger es dauert, eine Tür oder ein Fenster zu öffnen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es beim Versuch bleibt. Der Einbau von einbruchhemmender Technik zählt in den Wohnquartieren zum Standard.

Smarte Technologie

Auch smarte Technologie kommt immer häufiger zum Einsatz: Wer gerade angeklingelt hat, lässt sich zum Beispiel durch eine Kamera, deren Bild auf ein Touchpad in der Wohnung übertragen wird, einsehen. So werden unerwünschte Besuche direkt unterbunden, bevor es zum persönlichen Kontakt kommt. Ein direktes Hemmnis für Haustürbetrug aufgrund der physischen Distanz zwischen Kriminellen und den Menschen in ihren Wohnungen. Über Touchpads lassen sich beispielsweise im „Sonnenblumenfeld“ der DüBS auch Rolläden und das Licht in der Wohnung steuern, wenn man im Urlaub ist. So entsteht der Eindruck, man wäre in der eigenen Wohnung – auch das schreckt Einbrecher ab, die bevorzugt dann einbrechen, wenn sich niemand zu Hause befindet. Im Duisburger „Citywohnpark“ der GEBAG befindet sich ein Video-System gerade in Bearbeitung, um die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner im gesamten Quartier nochmals deutlich zu erhöhen.

Wachsame Nachbarschaft

Eine gute Vernetzung unter den Bewohnerinnen und Bewohnern von Wohnquartieren ist ebenfalls eine präventive Maßnahme – dass beispielsweise sich verdächtig verhaltende Personen bemerkt werden und die Nachbarn sich darüber austauschen, trägt ebenfalls dazu bei, dass die Wachsamkeit in Quartieren gestärkt wird. Durch Informationsveranstaltungen, Befragungen und die Förderung des nachbarschaftlichen Austauschs organisieren die Wohnungsunternehmen und -genossenschaften bereits seit vielen Jahren Räume für die nachbarschaftliche Vernetzung in ihren Wohnquartieren. Auch die Präsenz von Personal vor Ort ist ein wichtiger Aspekt, der das Sicherheitsgefühl von Mieterinnen und Mietern erhöht. Dieses Konzept setzt Vonovia mit einem Concierge-Service in einem Wohnquartier in Dortmund-Westerfilde um.

„Der positive Trend der Corona-Jahre hat sich gedreht, die Fallzahlen steigen und die Sorgen der Mieterinnen und Mieter vor Einbrüchen und Kriminalität vor der Haustür werden wieder größer“, meint Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen, und erklärt die Vorgehensweise der Verbandsmitglieder: „Die Bemühungen unserer Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften, in Neubau und Bestand weiter verstärkt auf Einbruchschutz und präventive Maßnahmen in der Quartiersgestaltung zu setzen, ist absolut beispielhaft. Einbruchsichere Fenster und Türen, eine bewusste Wohnumfeldgestaltung und achtsame Nachbarschaften in Quartieren sind die besten Mittel gegen Wohnungseinbrüche“, so Rychter weiter.

Weitere Informationen rund um die landesweite Kampagne „Riegel vor! Sicher ist sicherer.“ finden sich unter www.einbruchschutz.polizei.nrw.

Hinweise zum effektiven Einbruchschutz in Wohnquartieren erteilt auch das „Netzwerk Zuhause Sicher“, das bei erfolgreichen Umsetzungen von Sicherheitskonzepten eine entsprechende Plakette aushändigt, unter https://www.zuhause-sicher.de/.

Katrin Stamm
Katrin Stamm
Abteilungsleitung Interessenvertretung, Verbandskommunikation, Marketing und Neue Mobilität
Tel.: 0211 16998-94
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