Gesprächsthemen gab es genug: Denn die sozial orientierte Wohnungswirtschaft erlebt derzeit eine multiple Krisensituation. Der Neubau von klimagerechten, zukunftsfähigen und vor allem bezahlbaren Wohnungen ist derzeit kaum noch möglich, Baukosten und Zinsentwicklung erschweren jede Planung, die noch vor zwei oder drei Jahren eine bezahlbare Miete für Neubauwohnungen vorsah.
In der Podiumsdiskussion zwischen VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter, VdW-Präsidentin Marion Sett und NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach wurde deutlich, dass die sozial orientierte Wohnungswirtschaft unter den derzeitigen Rahmenbedingungen (Baukosten, Zinsentwicklung, Inflation, …) eine herausfordernde Zeit erlebt: Planungen müssen verworfen werden, Bauabschnitte können nicht wie geplant durchgeführt werden und Projekte werden zurückgestellt. Inmitten einer Zeit, in der auch in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr bezahlbare Wohnungen nachgefragt werden als verfügbar sind, die Bundesregierung 400.000 neue Wohnungen pro Jahr als Ziel ausgegeben hat, die EU-Taxonomie erhebliche Investitionen notwendig machen wird und gleichzeitig die Zeit bis 2045 nicht mehr wird – dann muss der Wohnungsbestand klimaneutral sein – was es zu einer wahren Mammutaufgabe macht, klimagerechte und bezahlbare Wohnungen zu schaffen.
Inmitten dieser dynamischen Entwicklung bleiben die VdW-Mitgliedsunternehmen ein verlässlicher Partner bei der Bereitstellung der dringend benötigten Wohnungen und leisten als Hauptabnehmer der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag für gute und bezahlbare Wohnsituationen in lebenswerten Wohnquartieren. Im Jahr 2022 investierten die Verbandsmitglieder 1,75 Milliarden Euro in den Wohnungsneubau und 2,23 Milliarden Euro in die energetische Modernisierung ihrer Wohnungsbestände. Dabei riefen sie 215,38 Millionen Euro Fördermittel für die energetische Bestandsmodernisierung und 142,70 Millionen für den Mietwohnungsneubau ab. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 6,13 Euro liegen die Bestandsmieten deutlich unter dem landesweiten Gesamtdurchschnitt von 7,00 Euro.
Erfreulich also, in diesen Zeiten mit Landtagsabgeordneten, Netzwerkpartnern, lokalen Akteuren und den Vertreterinnen und Vertretern unserer Verbandsmitglieder in den engen wohnungspolitischen Austausch zu treten.