Einen großen Teil der Wohnraumfördermittel in Nordrhein-Westfalen nehmen die Wohnungsunternehmen und -genossenschaften des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW) ab. VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter zufolge erklärt das schwache Wohnraumförderergebnis im Neubau: „Die Bedingungen für den Neubau von bezahlbaren Wohnungen sind denkbar ungünstig: Die Baukosten steigen immer weiter, die Zinsen ebenfalls. Hinzu kommen Lieferengpässe und nicht zuletzt die schlechteren Förderbedingungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Was wir jetzt brauchen, sind bedarfsgerechte Konditionen der Neubauförderung auch auf Landesebene, ansonsten wird der Neubau bezahlbarer Wohnungen so schnell nicht mehr anspringen.“
Das gute Ergebnis des Modernisierungsprogramms innerhalb der Wohnraumförderung in NRW zeige, dass die vom VdW Rheinland Westfalen vertretene soziale Wohnungswirtschaft, ihrem Anspruch gerecht werden will, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. „Weil sich bezahlbarer Wohnungsneubau wirtschaftlich kaum noch darstellen lässt, lenken unsere Mitglieder ihre Investitionen in die Modernisierung von mietpreisgebundenen Wohnungen“, so Rychter. „Denn die sozial orientierte Wohnungswirtschaft nimmt ihre Aufgabe, bezahlbare Wohnungen zu schaffen, ernst.“
Das allerdings werde immer schwieriger. Denn das Förderergebnis in NRW beweise auch: Es sind immer höhere Fördersummen notwendig, um bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. „Obwohl NRW die zweithöchste Summe in der Geschichte des Landes für die Wohnraumförderung aufgewendet hat, sind im vergangenen Jahr lediglich 6.752 preisgebundene Mietwohnungen durch Modernisierung und Neubau geschaffen worden. 2017 waren es noch 9.187“, so Rychter. Dies liege zum einen an den gestiegenen Materialkosten, zum anderen aber auch an den gestiegenen energetischen Anforderungen an Gebäude.