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VM 03/2023: Serielles Sanieren – Auf dem Sprung in die Serie?

Knapp sechs Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente weniger als im Vorjahr (- 5,3 %) und immer noch fast fünf Millionen Tonnen zu viel – so lautet die statistische Bilanz des Umweltbundesamtes (UBA) für den Gebäudesektor im Jahr 2022. Die Einsparung der Emissionen sieht das UBA im Wesentlichen in den gestiegenen Energiepreisen, die zu individuellen Einsparanreizen führte, sowie in milden Temperaturen, nicht jedoch in der baulichen Struktur der bestehenden Wohngebäude.

Gemeinsam mit dem Verkehrssektor reißt der Gebäudesektor zum wiederholten Mal die Zielwerte des Bundesklimaschutzgesetzes (KSG). Auch wenn die Vorgaben über alle Sektoren, beispielsweise Industrie oder Landwirtschaft, hinweg eingehalten werden, sind die erhöhten Werte im Gebäudesektor ein klarer Fingerzeig, dass zukünftig größere Anstrengungen notwendig sein werden.

Insgesamt wurden in Gebäuden insgesamt 112 Millionen Tonnen CO-Äquivalente ausgestoßen, 107,4 Millionen Tonnen hätten es sein müssen. Diese wurden wohlgemerkt nicht nur in Wohngebäuden ausgestoßen, der Sektor umfasst beispielsweise auch öffentliche Gebäude, wie etwa Rathäuser, Bibliotheken oder andere Einrichtungen.

Nichtsdestotrotz ist auch die sozial orientierte Wohnungswirtschaft ein entscheidender Akteur bei der Gesamtbetrachtung des Gebäudesektors. Die Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften des VdW Rheinland Westfalen sind sich ihrer Verantwortung bewusst, haben sich klar zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung bekannt und erproben innovative Herangehensweisen zur Meisterung der großen Herausforderung.

Ganz konkret heißt das: Um bis zum Jahr 2045 einen klimaneutralen Gebäudebestand aufzuweisen, investierten die Verbandsmitglieder des VdW Rheinland Westfalen zwischen 2015 und 2021 bereits 10,2 Milliarden Euro in die eigenen Wohnungsbestände – mit einem Teil davon wurden bereits mehrere Pilotprojekte zur Seriellen Sanierung umgesetzt.

Schneller, kostengünstiger und schonender für die Mieterschaft als eine "klassische" energetische Modernisierung soll es bei bei diesen innovativen Prozessen gehen.

Welche Erfahrungen die Wohnungswirtschaft damit gemacht hat, welche Stoffe dabei verwendet und was noch nötig ist, um aus Pilotprojekten tatsächlich eine funktionierende und breitflächig anwendbare Serienproduktion zu machen, zeigen die spannenden Fachbeiträge und Praxisberichte aus dem Kreis der Verbandsmitglieder in der neuen Ausgabe des VerbandsMagazins.

Katrin Stamm
Katrin Stamm
Abteilungsleitung Interessenvertretung, Verbandskommunikation, Marketing und Neue Mobilität
Tel.: 0211 16998-94
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