Schon das Jahr 2021 war nicht einfach für den bezahlbaren Wohnungsbau: Der Rückgang der genehmigten Wohnungen geht in erster Linie auf Mehrfamilienhäuser zurück, in denen vor allem Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen wohnen. In ihnen wurden laut IT.NRW 2,4 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als 2020, während neue Wohnungen in Zweifamilienhäusern boomen (plus 17,1 Prozent)
Doch Alexander Rychter sieht derzeit ein noch schwierigeres Jahr auf die Wohnungswirtschaft zukommen. „Die Rohstoffpreise steigen immer weiter, der Ukrainekrieg und die dadurch in die Höhe schnellenden Energiepreise werden diese Entwicklung noch verstärken. Bereits jetzt geben immer weniger Baufirmen konkrete Angebote ab, weil sie die Preise nicht einmal über kürzere Zeit garantieren können. Bezahlbares Bauen und Wohnen zu realisieren, wird 2022 äußerst herausfordernd“, sagt Rychter.
Hinzu komme die derzeitige Förderunsicherheit. „Der vorzeitige BEG-Förderstopp für KfW-55-Gebäude habe viele Wohnungsunternehmen und -genossenschaften dazu gezwungen, ihre Projekte neu zu kalkulieren. Das kostet Zeit und bindet Ressourcen, weshalb neue Wohnprojekte erst einmal warten müssen“, so Rychter weiter. Da es eine adäquate Ersatzförderung im Neubau nicht gebe, warteten viele Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften auf die neuen Förderbedingungen ab dem kommenden Jahr. „2022 droht ein schlechtes Jahr für den Wohnungsbau zu werden“, sagt der VdW-Verbandsdirektor.